Umbauen, sanieren und instand setzen von Altbauten und Denkmalobjekten kann teuer werden – doch wer bei seinem Bauprojekt Geld sparen will, kann sich oft finanzielle Hilfe holen: Unzählige Förderungen widmen sich verschiedenen Themen am Bau. Wir möchten einen Überblick verschaffen und die in Frage kommenden Förderprogramme vorstellen.

Wer und was wird gefördert?
Für Eigentümer und Mieter von Bestandsbauten gibt es verschieden Szenarien, weshalb Baumaßnahmen an einem Altbau finanziell unterstützt werden könnten. Die wichtigsten Gründe sind:
Verbesserung der Energieeffizienz
Herstellen von Barrierefreiheit
Erhalt von denkmalgeschützter Bausubstanz
Verbesserung der Energieeffizienz
Wenn Sie ein Haus oder eine Wohnung energieeffizient sanieren, kann entweder die Komplettsanierung des Bestandes, einzelne Baumaßnahmen oder der Kauf eines frisch sanierten Energieeffizienzhauses gefördert werden. Einzelne Baumaßnahmen wären etwa der Austausch der Fenster, eine neue Wärmedämmung oder eine neue Heizungsanlage. Das Ziel der energetischen Sanierung ist es, dass bestimmte Energieeffizienz-Stufen erfüllt werden. Es gilt: Je weniger Energie das Haus oder die Wohneinheit verbraucht, desto höher die Förderung. Als ein weiterer Vorteil einer energetischen Sanierung kann auch die langfristige Einsparung von Energiekosten genannt werden.
Förderstellen für die Verbesserung der Energieeffizienz:
Das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) und die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) führen verschiedene staatliche Förderprogramme. Weiterhin können auch die jeweiligen Bundesländer oder Kommunen Förderungen anbieten.
Viele dieser Förderungen können nur bezogen werden, wenn eine qualifizierte Energieberatung in die Antragstellung eingebunden wird. Allerdings werden auch diese Kosten in großen Teilen von der BAFA übernommen.
Herstellen von Barrierefreiheit
Wer sein Eigenheim barrierefrei und altersgerecht umbauen möchte, kann von verschiedenen Förderungen und Zuschüssen profitieren. Der Staat fördert diverse Maßnahmen zur Reduzierung von Barrieren und mehr Wohnkomfort. Diese Fördermittel gibt es zum Beispiel für ein barrierefreies Bad, die Installation von Rampen und Treppenliften oder das Verbreitern von Türen.
Förderstellen für das Herstellen von Barrierefreiheit:
Die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW), die Pflegeversicherung und die gesetzliche Unfallversicherung führen entsprechende Förderprogramme. Auch im jeweiligen Bundesland oder der Kommune kann es passende Programme geben.
Erhalt von denkmalgeschützter Bausubstanz
Zahlreiche Institutionen fördern den Erhalt von denkmalgeschützten Gebäuden. Für die staatlichen Zuschüsse variieren die Bedingungen von Bundesland zu Bundesland. In der Regel werden gerne Maßnahmen gefördert, die dem Erhalt von bedeutender Bausubstanz dienen. Bei der energetischen Sanierung unterstützt die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) mit Tilgungszuschüssen, wobei für Denkmale vereinfachte Förderbedingungen gelten.
Wichtig ist in jedem Fall, dass im Vorfeld von Baumaßnahmen mit der örtlichen Denkmalschutzbehörde Kontakt aufgenommen wird, um die Genehmigung für die geplanten Maßnahmen zu beantragen. Die denkmalrechtliche Genehmigung bildet die Grundlage für Förderungen.
Förderstellen für Denkmale:
Die wichtigsten Ansprechpartner sind die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW), die Deutsche Stiftung Denkmalschutz, Landesdenkmalämter und örtliche Denkmalschutzbehörden. Es gibt noch zahlreiche weitere Institutionen, teils mit inhaltlichen Schwerpunkten, die zumeist nur auserwählte Denkmalprojekte finanziell unterstützen.
Weitere finanzielle Unterstützung
Neben den bereits genannten Förderungen gibt es noch weitere Wege, Ihr Bauprojekt finanziell unterstützen zu lassen, insbesondere:
Steuernachlässe
Vergünstigte Kredite und Darlehen
Wichtige Hinweise
Förderungen unbedingt vor Baubeginn beantragen. Nach Beginn der Bauarbeiten werden in den meisten Fällen keine Fördergelder mehr vergeben.
Förderungen können oftmals nicht frei kombiniert werden, unbedingt im Vorfeld hinterfragen, welcher Zuschuss den größten Vorteil bringen wird.
Um die Förderung zu erhalten ist es Pflicht, ein Handwerksunternehmen mit den Arbeiten zu beauftragen und eine Rechnung vorzuweisen.
Die meisten Förderungen zur Energieeffizienz können nur mit einem Energieeffizienz-Experten beantragt werden.
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